Flugschrift

Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

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Ulrike Wagener, Dorothee Markert, Antje Schrupp, Andrea Günter:

Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn

Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

Für 9.80 Mark im Buchhandel oder beim Christel-Göttert-Verlag

 

 

 

Einleitung:

Die Liebe der Frauen zur Freiheit hat die Welt verändert. Frauen glauben nicht mehr an das Patriarchat, sie lassen sich nicht mehr von der Vorstellung beirren, schwächer und weniger wert zu sein als Männer. Sie haben die Verantwortung für ihr Leben und für die Welt übernommen und die Herausforderung akzeptiert, die das bedeutet. In den letzten hundert Jahren, und vor allem in den letzten dreißig Jahren, erkämpften Frauen sich den Zugang zu allen gesellschaftlichen Institutionen, zu den Parlamenten, zu den Gerichten und Universitäten. Vor allem aber erkämpften sie sich den Zugang zum Arbeitsmarkt.

Frauen glauben aber auch längst nicht mehr daran, dass dies allein schon ihre Freiheit bedeutet. Und in Zeiten, in denen alle Bereiche der Politik sich dem Primat der Ökonomie unterwerfen, widersprechen sie energisch der Vorstellung, die Lösung der gegenwärtigen Probleme unserer Gesellschaft liege in der Sicherstellung einer vorgeblich „gesunden„ Wirtschaft. Frauen weisen die gegenwärtige Wirtschaftspolitik, die unter dem Vorzeichen des Mangels steht, als unrichtig zurück. Politik geht vielmehr von all dem, was schon da ist, und damit von der Fülle aus, denn sie wurzelt in der Verschiedenheit der Menschen.

In der politischen Debatte ist derzeit eine fatale Lähmung zu beobachten. Niemand traut sich aufzubrechen – in welche Richtung auch immer. Die alten politischen Analysen und Strategien taugen nicht dazu, dass wir beherzt die Aufgaben anpacken können, die sich uns stellen. Es sind neue Denkansätze notwendig, die von der längst veränderten Realität ausgehen. Die Herausforderung ist also, Politik neu zu erfinden, und das heißt, das Zusammenleben der Menschen neu zu organisieren.

Entgegen dem verbreiteten Lamentieren über die Resignation sozialer Bewegungen beobachten wir eine neue Lust auf frauenbewegte Politik. Diese Lust beruht nicht auf den alten Machbarkeitsmythen, sie lässt sich nicht davon lähmen, dass sich Teile der Frauenbewegung politisch nicht weiterentwickelt haben, und sie ist unbeeindruckt von der Langeweile, mit der die staatliche Gleichstellungs- und Frauenförderpolitik ihrer Pflicht nachgeht. Frauenbewegte Politik nährt sich vielmehr von der weiblichen Liebe zur Freiheit und dem Wunsch nach gelingenden Beziehungen, von der Freude an einer Politik mit Sinn, von der Lust, Neues in die Welt zu bringen und Dinge zum Besseren zu verändern.

Diese Flugschrift ist ein Diskussionsangebot an Frauen, die jenseits der alten Denkschemata zu einem neuen politischen Denken und Handeln finden wollen. Wir wagen mit diesem Text klare Stellungnahmen. Dabei sind wir uns der Gefahr bewusst, dass unsere Aussagen in die alten politischen Lager eingeordnet und im Rahmen der falschen Alternativen, die wir überwinden wollen, interpretiert werden könnten.

 

Das erste Kapitel zum Sofort-Lesen: 1. Politik als Arbeit an der Kultur

 

Die weiteren Kapitel:

2. Freiheit und in der Welt Sein: aus Beziehungen und vermittels Bindungen leben

3. Das Generationenverhältnis: Verschiebungen und Tradierungsbrüche

4. Mütter und Kinder: Mütterliche Autorität stärken

5. Der Beitrag von Vätern und Mit-Erziehenden und die Klage über die vaterlose Gesellschaft

6. Freundinnenschaften und Konflikte unterschiedlicher weiblicher Lebensmodelle

7. Beziehungsvielfalt und Engagement jenseits von Paar- und Familienstrukturen: Die „allein"lebende Frau

8. Abstrakte Beziehungen und formalisierte Rechte: wie Gesellschaft denken?

9. Geld als Symbol der Abhängigkeit und Mittel der Politik

10. Reichtum und Armut als Beziehungsfragen

11. Notwendigkeit und Wertschätzung der Familien- und Hausarbeit

12. Jenseits marktwirtschaftlicher Zweckrationalität: Care-Arbeit

13. Sinnvolle Arbeit, gelingende Beziehungen: Orientierungen von Frauen in der Erwerbsarbeit

14. Das innovative Potential des „Ehrenamts"

15. Zu wenig und zu viel: Arbeitslosigkeit und Arbeitsüberlastung

16. Die Öffentlichkeit, die Frauen und das männliche Imaginäre

17. Noch einmal: Politik und Wirtschaft